Anke Helle, Stellvertretende Chefredakteurin Nido/Neon
Ich bin Stellvertretende Chefredakteurin von Neon und Nido, zusammen mit Sascha Chaimowicz. Ich kümmere mich mehr um Nido, er mehr um Neon. Die Hefte erscheinen beide monatlich, aber versetzt, Neon Mitte des Monats, Nido Ende des Monats. Alle zwei Wochen geht ein Heft in Duck, deswegen haben wir es aufgeteilt, weil es sonst einfach zu viel wird. Unser Job ist zu schauen, was drin ist und in welcher Form. Das begleiten wir von der ersten Idee bis zum fertigen Artikel, sowohl gestalterisch als auch inhaltlich.
Wir haben eine sehr eigene DNA in den Heften, und unser Job ist es sicherzustellen, dass das Heft nachher wirklich ein Nido-Heft ist und nicht ebensogut „Eltern“ oder irgendein anderer Name drüberstehen könnte.
Einmal im Monat haben wir eine Themenkonferenz, damit startet der ganze Prozess. Da schlagen unsere Autoren, die Redakteure und die Grafik Themen vor. Wir hören uns alles an, schreiben mit und besprechen dann im Kreis der Chefredaktion – also Sascha und ich und Nicole Zepter –, was für uns eine Nido-Geschichte ist und was nicht. Was überhaupt schon eine Geschichte ist und was erstmal nur ein Thema, wo man vielleicht noch dran drehen muss, wo die Form noch falsch ist, wo jemand vielleicht gar keine Form vorgeschlagen hat – da überlegen wir, ob wir eher ein Protokoll oder ein Interview wollen, eher etwas Lustiges oder etwas Emotionales, und so weiter.
Wenn wir das besprochen haben, gehe ich zurück zu den Redakteuren und sage ihnen: Das fanden wir gut, das fanden wir nicht so gut. Dann bauen wir eine erste Struktur, einen Heftplan. Meistens schreiben wir am Anfang noch auf jeden Platz im Heft mehr als eine Geschichte, weil man ja noch nicht weiß, was davon klappt und wie es nachher aussieht. Wir basteln uns aber schon mal einen ersten Plan, in welche Richtung das Heft gehen soll und wie die Stimmungen sind.
Meistens fängt man von der Titelgeschichte her an. In diesem Heft haben wir eine Titelgeschichte „Jetzt sind wir schlauer: Eltern geben anderen Eltern Tipps“. Da geht es um Dinge wie: Was habt Ihr vorher nicht gewusst, und was sollte in jedem Elternratgeber stehen, steht aber nirgends drin? Dazu haben wir unter anderem auf Facebook gesammelt, was die unnützesten Produkte sind, die die Leute sich gekauft haben. Da gibt es vielleicht kurioses Zeug! Schnuller, die mit Obst gefüllt werden können, damit die Kinder das Obst einsaugen. Oder Nasenpopelentferner in Form von Pinguinen. Verrücktes Zeug.
Von dieser Titelgeschichte gehen wir aus. Wenn sie lustig ist, brauchen wir danach erstmal was Emotionales, wenn sie sehr kleinteilig ist, wie dieses Mal mit sehr vielen Zitaten, dann suchen wir danach eher was Ruhiges, damit sich das Heft wieder beruhigt, und so komponiert man ein Heft zusammen. Den Plan schicken wir rum, und dann fangen die Redakteure an auszuschwärmen und diese Artikel zu füllen. Nach und nach besprechen wir mit den Redakteuren – das mache ich auch viel – was funktioniert, was nicht funktioniert, wie weit sie sind, was wir an Zusatzelementen brauchen, ob wir irgendwo noch einen Kasten dazu machen sollen oder ein Interview, mit welchen Experten gesprochen wird … im Idealfall begleite ich die Entstehung aller Artikel. Ich kann nicht immer ganz nah dran sein, aber ich muss immer wissen, was gerade passiert.
Neon und Nido haben von Anfang an „Lebensgefühl-Journalismus“ gemacht. Das heißt, man kann es nicht an etwas Bestimmtem festmachen, sondern man macht es an einem Gefühl fest. Nido ist entstanden, weil die Gründer festgestellt haben: Du wirst Eltern, du wirst in ein ganz neues Lebensgefühl geschmissen, und die Leute gehen plötzlich mit dir um, als wärst du bescheuert. Unser erster Spruch war: „Wir sind eine Familie, aber nicht gaga.“ Wir sind für Leute, die sagen, wir sind zwar Mutter und Vater, aber trotzdem noch Menschen, wir sind Mann und Frau und ein Paar und Arbeitnehmer und alles Mögliche. Wir wollen uns nicht für unsere Kinder zum Affen machen. Aber natürlich interessieren wir uns für Dinge, für die wir uns vorher nicht interessiert haben. Der Anspruch von Nido ist, genau das umzusetzen.
So ein Lebensgefühl, so eine Heft-DNA, kann man nur bis zu einem gewissen Punkt erklären. Es ist am Ende auch ein Bauchding. Wir sind vor einem Jahr von München nach Hamburg gezogen und haben viele langjährige Mitarbeiter verloren, und da war das eins der Probleme, weil man das nicht so einfach weitergeben kann. Ich war fast von Anfang an dabei, ich bin vier Monate nach dem ersten Heft dazugekommen und habe dadurch jetzt auch den undankbaren Job, bei Themenkonferenzen, wenn die Vorschläge kommen, andauernd sagen zu müssen: Hatten wir schon, hatten wir schon so ähnlich, haben wir schon mal probiert, hat nicht geklappt.
Das Heft hat sich durch den Umzug verändert. Süddeutsche Eltern sind anders als norddeutsche Eltern. Sie haben andere Probleme, das fängt schon mit dem Kitamangel an. Das war in München ein Riesenthema. Hier in Hamburg gibt es schon seit Jahren einen Kita-Rechtsanspruch, in München finden es viele immer noch total verrückt, Kinder überhaupt in die Kita zu geben. Und dann die Mietpreise! Das kommt hier auch, aber es war in München viel drastischer und präsenter. Dadurch, dass die Redakteure hier andere Dinge beschäftigen, kommen neue Themen dazu und das Heft verändert sich.
Ich selbst schreibe nicht mehr viel. Das schaffe ich zeitlich meistens gar nicht. Vier Jahre lang habe ich für Nido nur geschrieben, davor auch immer, und dann habe ich vor anderthalb Jahren den Job als stellvertretende Chefredakteurin angenommen. Seitdem bin ich nicht mehr nur im klassischen Sinne Journalistin, sondern eher Managerin. Wir haben 40 Leute unter uns, die Konferenzen wollen, die mit einem sprechen wollen, die dauernd die Tür aufmachen und sagen „ich brauch mal kurz“, „kannst du da was zu sagen“, und so weiter. Am Anfang habe ich etwas naiv gedacht, eine Geschichte pro Monat könnte ich noch selbst schreiben. Das habe ich vielleicht drei Monate geschafft, aber es war furchtbar anstrengend, weil ich immer nachts geschrieben habe und tagsüber mit anderem beschäftigt war.
Das Schreiben fehlt mir schon. Mir macht das, was ich jetzt mache, auch Spaß, aber es ist ein ganz anderer Job. Ich komme weniger raus! Früher war ich viel unterwegs und habe Leute besucht und mit ihnen geredet. Das Tollste an diesem Beruf ist ja, schlaue Leute kennenzulernen, mit ihnen reden zu dürfen und sie auszufragen. Das ist der tollste Beruf der Welt! Einfach nur zuhören.
Ich habe zum Beispiel mal ein Interview mit einem Stauforscher gemacht, der sich nur mit Stau beschäftigt, und der einen Wahnsinnsspaß daran hat, dass er fünf Navis im Auto hat und immer gucken kann, welches Navi ihm welche Alternativroute anbietet. Er hat mir sehr ernsthaft erläutert, welches Navi warum was macht, und er konnte mir erklären, wie Stau entsteht. Sowas finde ich super! So Nerds, die sich in so ein Einzelthema richtig reinleben. Das könnte man sich ja alles selbst nie anlesen. Das vermisse ich. Weniger das Schreiben an sich, aber bei Menschen zu sein und mir etwas erzählen zu lassen.
Ich habe Soziologie studiert. Aber ich wusste schon mit 16, dass ich Journalistin werden will und habe ganz klassisch mit den Taubenzüchtervereinen angefangen, beim Reutlinger Generalanzeiger. Ich bin mit dem Fahrrad und der Kamera überall hingefahren und habe für ein Foto mehr Geld bekommen als für den ganzen Artikel. Deswegen war es immer wichtig, auch zu fotografieren. Es gab 10,- DM pro Foto und acht Pfennig pro Zeile. Reich gemacht hat es nicht.
Vor dem Volontariat auf der Burda-Journalistenschule und bei der Zeitschrift „Focus Schule“ habe ich zig Praktika gemacht. Nach dem Abi war ich ein Jahr hier in Hamburg bei TV klar und der Fernsehwoche im Heinrich Bauer Verlag. Dann habe ich beim Prinz in Dresden und bei Spiesser gearbeitet. Und ich war mal acht Wochen bei der Bildzeitung, weil ich mir immer mal angucken wollte, wie die dort wirklich arbeiten.
Das Tolle an Nido ist auch, dass wir so viele unterschiedliche Themen abdecken. Hier auf der Tafel sieht man unsere Rubriken: Psychologie, Gesellschaft, Reise/Kochen, Wirtschaft/Geld, Mode/Produkte, Extras, weil wir ein vollwertiges Magazin sein wollen. Wenn du nur Nido kaufst und keine weiteren Zeitschriften, bist du im Idealfall mit allen Informationen versorgt, die du brauchst. Du bekommst was zum Kochen, was zum Reisen, Kulturtipps, gesellschaftlich aktuelle Themen … es ist eine Rundum-Zeitschrift. Auch Eltern wollen gute Reportagen lesen.
Neon und Nido sind sozusagen der etwas jüngeren und nur monatlich erscheinenden Ausgaben des „Stern“. Wir können natürlich nicht so aktuell wie die sein. Nido erscheint erst drei Wochen nachdem wir es für den Druck freigeben, wir können also nicht sehr schnell reagieren. Das ist natürlich ein Problem. Im Moment ist der Erzieherstreik aktuell, aber wir können nicht zum Streik direkt etwas machen, weil wir nicht wissen, wie es in drei Wochen aussieht. Daher haben wir eine große Geschichte drin, in der Eltern ihre liebsten Erzieher vorstellen und sich bedanken und dazu ein Interview mit einem Fachmann, der Erzieher ausbildet und erklärt, welche Probleme es dabei gibt. Das ist aus dem aktuellen Thema entstanden, aber die Geschichte würde auch ohne Kitastreik funktionieren.
Auch zum Thema „Homo-Ehe“ kamen immer mal wieder Vorschläge, eine Geschichte zu machen wie „Der Alltag eines lesbischen Paars mit Kindern“. Das haben wir abgelehnt, weil … was sollen wir denn da erzählen? Die bringen morgens die Kinder in die Kita, dann gehen sie zur Arbeit … was willst du denn damit sagen? Wenn man so eine Geschichte bringt, sagt man ja, eigentlich ist das unnormal. Und dann: Oh, guck mal, die sitzen auch abends vorm Fernseher. Mir ist es lieber, wenn sie wie alle anderen Familien bei uns behandelt werden. Wir haben vorne im Heft immer eine Familienumfrage, in der fünf Familien vorgestellt werden, da suchen wir immer auch nach lesbischen und schwulen Paaren mit Kindern. Dort sollen die vorkommen und ganz selbstverständlich eins von fünf Paaren sein. Fertig. Wir hatten bei der Familienumfrage erst einmal ein schwules Paar dabei, da haben wir Zuschriften bekommen. Davor hatten wir drei mal lesbische Paare, da kam nichts, aber beim schwulen Paar kamen sofort Zuschriften, das wäre unnormal und was das denn für eine Zeitschrift sei, die das einfach so hinstellt. Ich finde aber, genau so muss man das machen, gleichwertig neben den Heterofamilien. Genauso finde ich auch, dass wir behinderte Kinder mit in den Familien haben sollen. Wir haben jetzt eine Strecke im Heft, eine Modestrecke … man sieht es nicht sofort, aber ein Kind ist schwerbehindert. Da haben wir kurz überlegt, ob wir es irgendwo reinschreiben, aber warum sollten wir das tun? „Übrigens, das eine Kind ist behindert“? Nee. Das ist halt Teil der Familie, da soll es ganz selbstverständlich mit drin sein.
Wir erteilen bei Nido keine Ratschläge, wir sagen den Eltern nicht, welchen Brei sie kochen sollen, und überhaupt, was sie tun und lassen sollen.
Als Nido vor sechs Jahren auf den Markt kam, war es neu, so über Familie zu sprechen. Inzwischen macht die ZEIT genau solche Titelgeschichten, oder der Spiegel hat den Kita-Streik auf dem Titel, oder im Stern, dieses „Wir Eltern fordern Dinge ein“ … das hat sich in den letzten Jahren unglaublich verändert. Elternthemen sind viel massenfähiger geworden. Das ist eigentlich super, weil es zeigt, dass wir genau das Richtige gemacht haben, wir haben einen Nerv getroffen. Inzwischen schreiben die Leute auch in der ZEIT in Ich-Form über ihr Elterndasein. Das war früher nicht so.
Wir finden natürlich, dass wir die besseren Geschichten machen. Und dass Nido auch ein Printprodukt ist, das man in der Hand haben möchte, eigentlich ist Nido das klassische Coffeetable-Produkt. Sie liegt einen Monat lang auf dem Tisch und sieht gut aus und macht Spaß, und man guckt immer wieder rein.
Es gibt Dinge, bestimmte Bildstrecken zum Beispiel, die funktionieren in so einer hochwertigen Zeitschrift einfach gut, das macht Spaß. Sowas kann die ZEIT nicht machen, auf dem normalen Zeitungspapier. Am Ende müssen wir aber natürlich die besseren Geschichten machen, um uns zu behaupten.
Das Tolle an dem Heft ist, dass du diese Klammer „Familie“ hast, aber innerhalb dieser Klammer ist alles erlaubt, und da passt unglaublich viel rein. Trotzdem gibt die Klammer dir Halt und Sicherheit.
Auch bei Interviews – wenn man mit Prominenten über ihre Kindheit spricht, dann erzählen sie ganz anders. Man kommt näher an sie ran. Das Thema gibt dir ein Gerüst, in dem du dich dann aber sehr frei bewegen kannst, weil so viel zur Familie gehört. Das mag ich gerne. Eigentlich machen wir ein soziologisches Heft, weil wir die Familie in der Gesellschaft angucken, und was Familie alles sein kann. Statt Ratschläge zu geben. Am Ende sind wir alle Sohn oder Tochter, daher kann quasi alles eine Nido-Geschichte sein.
Ich habe mal ein langes Interview mit Heinz Strunk geführt, der selbst keine Kinder hat, aber dessen Mutter starke Depressionen hatte. Das hat ihn sehr geprägt. Er hat damals gesagt, dass er keine Kinder bekommt, weil er selbst Depressionen hat und für ihn die Kindheit mit der depressiven Mutter so schrecklich war, dass er das niemandem antun möchte. Mit ihm saß ich drei Stunden zusammen, das war für mich persönlich eins meiner ganz wichtigen Interviews. Das war kein klassisches Familienthema, aber: Was macht das mit dir, wie prägt dich das, woher kommst du, warum bist du der, der du bist, das ist das, was uns alle interessiert. Und das alles ist für mich Nido.
Manchmal werden uns auch von außen Themen vorgeschlagen, dass etwa Fotografen auf uns zukommen und Fotostrecken anbieten, Autoren natürlich auch. Oder wir geben Themen raus. Wir haben eine sehr gute Bildredaktion, die wahnsinnig viel auf Blogs unterwegs ist und sonstwo im Internet, auf der Suche nach Themen.
Manchmal bekommen wir auch Bildstrecken angeboten und suchen dann selbst einen Text dazu. Neulich hatte ein Fotograf immer dann fotografiert, wenn seine 9 Monate alte Tochter „da“ gesagt und auf irgendwas gezeigt hat. Egal, was es war. Ich habe Peter Praschl angeschrieben und ihn um einen Essay dazu gebeten, wie das „da!“ ins Kind kommt. Und wie es dich die Welt neu sehen lässt. Er hat einen wunderbaren Text dazu geschrieben.
Das ist ein großer Teil meines Jobs: Zu wissen, wer was schreiben kann, wer welchen Ton trifft. Ich weiß, wer super Interviews führen kann, ich weiß, wer gut recherchieren kann und wer dafür zu faul ist, und ich weiß, dass Praschl die großartigsten, schlausten, wärmendsten Essays schreibt. Den Autor Michalis Pantelouris habe ich jetzt zum Beispiel um einen Text zum Schulstart gebeten. Das ist ja so ein Punkt, wo bei Eltern emotional wahnsinnig was passiert. Weil die Kinder auf einmal groß werden – das ist der Moment, der das besiegelt. Diese zwei Sätze habe ich Michalis geschickt und gesagt: Mach was draus. Bei ihm weiß ich, dass ich eine Woche später einen Text zurückkriege, der genau den Punkt trifft und mich fast zum Heulen bringt. In anderen Fällen weiß ich, wer das Recherchieren liebt, da weiß ich, der rennt los und bringt dir die Zahlen von Kinderarmut in Deutschland und wühlt sich rein, bis er weiß, wo welches Problem sitzt … das können andere nicht. Dafür muss man ein Netzwerk haben, das ist ein wichtiger Teil dieses Jobs.
Wir machen also als erstes die Struktur, dann werden die einzelnen Artikel angegangen. Die Redakteure sind die Manager ihrer Geschichten, das heißt, sie sind dafür zuständig, dass am Ende Fotos da sind, dass der Kontakt zwischen den Leuten und der Bildredaktion da ist und dass die Grafik weiß, was sie machen soll. Dann werden die einzelnen Geschichten zusammengebaut, das machen wir an der großen Wand, wo wir sehen, wie die fertige Geschichte aussieht. Dann sagen wir: ja, ist gut, oder: da muss eigentlich noch ein anderes Bild rein. Und am Ende gucken wir noch, ob die Reihenfolge gut ist, oder ob wir zum Beispiel lauter Bilder von Köpfen hintereinander haben. Wir haben dauernd das Problem, dass wir zu viele Köpfe haben. Dann muss man noch eine Geschichte dazwischen mischen, in der keine Köpfe sind. Oder man dreht sie um oder stellt noch eine Kolumne dazwischen.
Am Ende ist das wie eine Komposition. Eine Dramaturgie. Man muss sich beim Lesen zwischendurch beruhigen können, ausruhen können. Wenn viele Bilder da waren, braucht man erstmal was ohne Bilder, wenn sehr viel Text da war, braucht man wieder Bilder.
Ich bin dafür zuständig, dass das alles läuft. Und ich habe den Überblick. Damit wir nicht im letzten Moment erst merken, dass ein Artikel doch nicht kommt.
Ich finde es immer toll, wenn ich am Ende das Heft in der Hand habe und es mir gefällt. Man hat ja so einen Idealismus, wenn man anfängt, als Journalistin zu arbeiten, dann denkt man, man kann die Welt verändern. Ich wollte immer ein sinnvolles Heft machen, und das mache ich mit Nido! Wir haben damals, als der Kita-Rechtsanspruch kommen sollte, eine Petition ins Leben gerufen: „Wohin mit unseren Kindern, Frau Schröder?“ Im letzten Heft hatten wir eine Geschichte über Streit und Geld und Gleichberechtigung in der Paarbeziehung – ich habe da durchaus immer noch so eine Causa, ich glaube, man muss noch viel bewegen, auf vieles aufmerksam machen, vieles ist noch nicht in Ordnung. Dass ich die Gelegenheit dazu habe, das ist wunderbar.
Und dann haben wir so ein tolles Team. Die machen großartige Sachen. Und draußen zu sein und mit Leuten zu reden, das ist auch toll. Überhaupt, mit tollen Leuten zusammenzuarbeiten. Wenn man so Sparringspartner hat – wir streiten auch mal laut und sind genervt voneinander, aber wenn dann alle am Ende ein gutes Heft machen, ist das wirklich super.
»Das Tollste an diesem Beruf ist ja, schlaue Leute kennenzulernen, mit ihnen reden zu dürfen und sie auszufragen. Das ist der tollste Beruf der Welt! Einfach nur zuhören.«
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Schön – das ist ab jetzt mein Lieblingsbeitrag aus dieser Reihe! Von oben bis unten gelesen. Und war kein bisschen lang.
beim letzten zitat habt ihr euch wahrscheinlich alle lächelnd angeschaut, was?
Wir lächeln sowieso alle permanent. (Aber: ja, klar. :-))
sehr schöner Artikel. Da bekommt man Lust, nach der Schule auf Journalist zu lernen. Ach wait, zu spät…
Hey, außerdem animiert der Text mich, mal wieder ein NIDO zu kaufen. Auch gut, oder?
Hervorragende Idee. Das neue Heft erscheint übermorgen und ist ganz besonders super!
Klasse Text. Und ich freue mich sehr auf die aktuelle Ausgabe.
Wirklich spannend zu erfahren, wie die Kollegen arbeiten. Darauf wäre ich nie gekommen, dass der Standort der Redaktion und der Wohnort / die Herkunft der Redakteure sich so stark auf die Themenvorschläge auswirken. Ganz toller Beitrag!
»Hach… !«
[Rebekka, 33, ohne Kinder, noch nie Nido gekauft.]
Gerade lese ich noch das wunderbare Interview und dann das: »Die bisherigen stellvertretenden Chefredakteure Anke Helle und Sascha Chaimowicz sowie Art Direktorin Ji-Young Ahn müssen das Blatt verlassen – in »gegenseitigem Einverständnis«, wie es heißt.« Gibt’s doch nicht. Blöd. Doof. Aa.